Scantamburlo Norbert

Leuchtkäfer

Eines Nachts, Mitte Juni wurde ich ganz zufällig auf diese Käfer aufmerksam und beschloss sie zu fotografieren. Natürlich wollte ich nicht den Käfer selbst in einer Nahaufnahme fotografieren, sondern die Leuchtspuren in der Dunkelheit dieser interessanten Insekten. Ein Schauspiel, das leider immer seltener zu sehen ist, da diese Insekten durch den Verlust ihrer Lebensräume aus der Natur verschwinden. In meiner Kindheit konnte ich Leuchtkäfer auf der Wiese vor meinem Haus beobachten und auch fangen. Zuerst recherchierte ich ein bisschen im Internet, wo ich sehr spektakuläre Bilder fand und machte mich dann auf, mein Vorhaben zu realisieren. Eine willkommene Abwechslung zu meinen Astrofotografien. An einem Abend, es war sommerlich warm, begab ich mich vor Ort und stellte an einer geeigneten Stelle meine Ausrüstung auf. Vor 22,00 Uhr tauchten die ersten Leuchtkäfer auf und begannen ihre Leuchtspuren in der Dunkelheit zu ziehen. Es wurden dann immer mehr, ein faszinierendes Schauspiel, wie ich es zuvor noch nie gesehen hatte. Dann begann ich mit den Aufnahmen, mit einem 24 mm Objektiv, eine Zeit zwischen 15 und 20 Sekunden, bei Blende 3,5 und 800 bis 1600 Iso. Immer wieder wechselte ich auch kurz den Standort (was sich dann als ungünstig erwies) und machte mehrere Bilder. Gegen Viertel nach Zehn beendeten die Käfer langsam ihren Flug bis sich nur mehr einzelne Tierchen zeigten. Zuhause sah ich mir das Ergebnis an und ich war vorerst begeistert von dem was sich auf dem Bildschirm meines Computers zeigte. Ein erster Versuch und schon ein kleiner Erfolg. Die einzelnen Bilder wurden dann im Photoshop zusammengestellt und es zeigten sich die Leuchtspuren der Käfer. Leider hatte ich mit der Anzahl der Bilder gespart und ganz zufrieden war ich nun doch nicht. Also hieß es weiterarbeiten. In den nächsten Abenden hatte ich weniger Erfolg, bis ich dann an meinem vierten Abend jene Bilder machen konnte die ich mir erwartet hatte. Diesmal benutzte ich ein 35 mm Objektiv, stellte die Blende auf 2,8 und die Iso auf 800, belichtete 15 bis 20 Sekunden. Diesmal wechselte ich den Standort nicht mehr, was sich als richtig erwies. Auch begann ich mit den Aufnahmen erst kurz vor Zehn, wenn die meisten Käfer flogen und machte so viele   Bilder wie möglich. Nachdem ich die Bilder in Photoshop zusammengestellt hatte, zeigten sich auf dem Einzelbild die vielen, gelbgrünen Leuchtspuren der fliegenden Käfer in der Dunkelheit. Ich war vom Ergebnis begeistert.

Leuchtkäfer oder auch Glühwürmchen, sind Käfer welche die Fähigkeit haben Lichtsignale zur Kommunikation auszusenden, damit weibliche und männliche Tiere zur Paarung zueinanderfinden. Bei manchen Arten besitzen nur die Weibchen Leuchtorgane, bei anderen leuchten beide Geschlechter. Die Signale werden nur nachts ausgestrahlt, die Flugzeit dauert von Mitte Juni bis Mitte Juli. Bei uns kommen generell zwei Arten vor: der Kleine Leuchtkäfer und der Große Leuchtkäfer, die von mir fotografierten Käfer sind der Kleine Leuchtkäfer. Bei dieser Art fliegen die Männchen, während die Weibchen flugunfähig sind, am Boden hocken und auf die Männchen warten, beide Geschlechter senden Lichtsignale. Beim Großen Leuchtkäfer senden nur die Weibchen Lichtsignale, sie sitzen auf erhöhten Stellen am Boden und locken so die Männchen an.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner